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Druckschriftenklassifikationen

Zehntausende von Schriften – und ständig werden es mehr. Dabei die Übersicht zu behalten fällt sicherlich schwer. Eine Hilfe bieten Schriften-Klassifikationssysteme; diese sind jedoch oft zu unpräzise (wie die klassische Vox-Classification , die von der A.Typ.I. verwendet wird oder die in Deutschland übliche DIN 16518).Bessere Einordnungsmöglichkeiten bietet die Systematik des Schriftenanbieters URW++ oder die BSA Type Classification der British Standard Institution. Das Beispiel einer modifizierten Vox-Classification finden Sie weiter unten

Neu hinzugekommen das System von Max Bollwage, eine praktikable Umsetzung, vorgestellt im Gutenbergjahrbuch 2000

Vox Classification (Originalbezeichnung – dt. Entsprechung)

1 Humanes (venezianische Renaissance-Antiqua)
2 Geraldes (französische Renaissance-Antiqua)
3 Réales (Barock-Antiqua)
4 Didones (klassizistische Antiqua)
5 Mécanes (Slab-Serif)

6 Linéales (Sans-Serif)
7 Incises (Antiqua Varianten)
8 Manuaires (Handschriftliche Antiqua)
9 Scriptes (geschriebene Antiqua)

DIN 15 618

Antiqua
1 venezianische Renaissance-Antiqua
2 französische Renaissance-Antiqua
3 Barock-Antiqua
4 Klassizistische Antiqua
5 Serifenbetonte LinearAntiqua
6 Serifenlose Linear-Antiqua
7 Antiqua-Varianten
8 Schreibschriften
9 Handschriftliche Antiqua

Gebrochene Schriften
10 Gebrochene Schriften
10a Gotisch
10b Rundgotisch
10c Schwabacher
10d Fraktur
10e Fraktur-Varianten

Fremde Schriften
11 Fremde Schriften

BSA-Classification (folgt)

 
 
 

URW++ Schrifklassifikation

 

1 Antiqua 
1.1 Renaissance
1.2 Barock
1.3 klassizisitsch
1.4 serifenbetont
1.5 lapidar
1.6 rund

2 Serifenlose Antiqua

3 serifenbetonte Linear-Antiqua
3.1 Egyptienne
3.2 lapidar
3.3 rund

4 Linear-Antiqua
4.1 Renaissance
4.2 Barock
4.3 klassizisitsch
4.4 geometrisch
4.5 rund

5 Gebrochene Schriften

6 Schreibschriften
6.1 Renaissance
6.2 klassizistisch
6.3 Varianten
6.4 linear

7 Display

8 Technik
8.1 Computer
8.2 Schreibmaschine
8.3 Schablone
8.4 Verkehr

9 nicht-lateinische Schriften
9.1 kyrillisch
9.2 griechisch
9.3 hebräisch
9.4 chinesisch
9.4.1 Mincho
9.4.2 Gothic
9.4.3 Script
9.4.4 Display
9.5 japanisch
9.5.1 Mincho
9.5.2 Gothic
9.5.3 Script
9.5.4 Display
9.6 Sonderzeichen

Die Numerierung wurde analog der Auflistung vorgenommen und findet sich in dieser Form nicht im Original. Entwicklung von Albert-Jan Pool 1990 als “Typefinder” für die Scangraphic Digital Type Collection und dient mehr der professionellen Schriftenwahl, denn einer rein akademischen Einteilung

Quelle: URW++ Fontcollection, Schriftmusterbuch Band 1, Hamburg, 1996 S. 25ff.

 

Modifizierte Vox-Classification

 

1 Antiqua-Schriften

1.1 Renaissance-Antiqua
1.1.1 venezianische Renaissance-Antiqua
1.1.2 französische Renaissance-Antiqua

1.2 Barock- oder Übergangsantiqua

1.3 klassizistische Antiqua

1.4 Serifenbetonte (Linear-) Antiqua (Slab Serif)
1.4.1 Renaissance Slab Serif
1.4.2 klassizistische Slab Serif
1.4.3 konstruierte Slab Serif

1.5 Serifenlose (Linear-)Antiqua (Sans Serif)
1.5.1 Renaissance Sans Serif
1.5.2 klassizistische Sans Serif
1.5.3 konstruierte Sans Serif

1.6 Antiqua Varianten

1.7 Schreibschriften

1.8 Handschriftliche Antiqua

2 Gebrochene Schriften

2.1 Gotische Schriften
2.2 Rundgotische Schriften
2.3 Schwabacher
2.4 Fraktur
2.4.1 Renaissance-Fraktur
2.4.2 Barock-Fraktur
2.4.3 Klassizistische Fraktur
2.5 Fraktur-Varianten
2.6 Handschriftliche Gebrochene Schriften

3 Fremde Schriften

3.1 Europa
3.1.1 Griechisch
3.1.2 Russisch

3.2 Asien
3.3 Afrika

4 Ausgestorbene Schriften

(Alphabete die heute nicht mehr in Gebrauch sind Bsp. Hyroglyphen) 

   

Neue Klassifikation System Max Bollwage

 

Der Typograph Max Bollwage stellte im Gutenberg Jahrbuch 2000 ein neues karthesisches Schriftenklassifikationsystem vor, das sich im wesentlichen an den den zentralen Kennzeichen einer Schrift orientiert und das starre historische System in den Hintergrund drängt. Die Einteilung geschieht in vier Gruppen (Horizontal, x-Achse) und fünf Klassen (vertikal, y-Achse)

Max Bollwage: Formen und Strukturen. Gedanken über eine moderne Klassifikation der Druckschriften. In: 75. Gutenbergjahrbuch (GJ) 2000, S.317-324. Mainz [Gutenberggesellschaft] 2000
 

Gruppe 1:
Schriften nach dem
humanistischen
Formprinzip

Gruppe 2:
Schriften nach dem
klassizistischen
Formprinzip

Gruppe 3:
Schriftendekorativen
und freien Formen

Gruppe 4:
Schriften aus
geschriebenen Formen

A: Serifenschriften mit deutlichem Strichkontrast

A: Serifenschriften mit deutlichem Strichkontrast

A: Serifenschriften mit deutlichem Strichkontrast

A: Serifenschriften mit deutlichem Strichkontrast

B: Serifenschriften mit geringem Strichkontrast

B: Serifenschriften mit geringem Strichkontrast

B: Serifenschriften mit geringem Strichkontrast

B: Serifenschriften mit geringem Strichkontrast

C: Serifenlose Schriften mit deutlichem Strichkontrast

C: Serifenlose Schriften mit deutlichem Strichkontrast

C: Serifenlose Schriften mit deutlichem Strichkontrast

C: Serifenlose Schriften mit deutlichem Strichkontrast

D: Serifenlose Schriften mit geringem Strichkontrast

D: Serifenlose Schriften mit geringem Strichkontrast

D: Serifenlose Schriften mit geringem Strichkontrast

D: Serifenlose Schriften mit geringem Strichkontrast

E: Schriften mit anderen Strukturen

E: Schriften mit anderen Strukturen

E: Schriften mit anderen Strukturen

E: Schriften mit anderen Strukturen